Wie geht das, in verrückten Zeiten nicht verrückt zu werden, sondern entschlossen zu handeln?
Unter dem Eindruck galoppierender politischer Rückschritte und persönlicher Rückschläge stellt sich die Gruppe pulp.noir die existenzielle Frage, ob es nicht absurd ist, mit vollem Einsatz gegen die Zwecklosigkeit anzurennen. – Klar ist es absurd! Denn laut Albert Camus ist am Ende tatsächlich alles zwecklos. Doch das hat auch Vorteile: Wenn wir uns der Zwecklosigkeit bewusst sind, dann zählt nicht das Ziel, sondern allein unser Handeln im Hier und Jetzt. Und wenn dies das einzige ist, was wir mit Sicherheit haben, werden wir jederzeit ohne zu zögern alles geben.
Das heisst die Spoken Word-Performerin, die Videokünstlerin und die drei Jazzmusiker bemühen sich letztlich zwar vergeblich, wenn sie auf der Bühne zwecks Dekonstruktion eine absurde Welt des Verfalls erschaffen. Doch die Lebendigkeit und die Intensität, mit der sie sich gegen das Scheitern auflehnen, wiegen die Zwecklosigkeit bei weitem auf.
Mit Meret Hottinger (Spoken Word), Julia Maria Morf (Expanded Video), Eric Hunziker (Gitarre), Luzius Schuler (Keyboards), Paul Amereller (Schlagzeug), Simon Huber (Sounddesign), Thomas Fischer (multi-art Komposition)
ABSURD LAUT CAMUS von pulp.noir
Spoken Word, Industrial Jazz & Expanded Video
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